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Was ist Retinitis pigmentosa?
Die Photorezeptoren wandeln Lichtreize in Informationen um, die über den Sehnerv ins Gehirn gelangen. Dabei vermitteln die Stäbchen das Sehen bei Dunkelheit und am Rande des Gesichtsfeldes, während die Zapfen für das Farbsehen, das Sehen am Tage, die Sehschärfe und das zentrale Sehfeld verantwortlich sind. Bei RP fallen zuerst die Stäbchen nach und nach aus, später auch die Zapfen.1
Retinitis pigmentosa ist eine seltene Erkrankung. Sie betrifft weltweit etwa eine von 3.000 bis 4.000 Personen2; in Deutschland sind es 30.000 bis 40.000 Menschen.1,3 Expert:innen unterscheiden unterschiedliche Formen und Unterformen der Erkrankung. Bei der häufigsten Variante, der primären/isolierten RP, treten die Sehprobleme allein auf. Andere Formen können mit weiteren Symptomen wie beispielsweise Hörstörungen einhergehen.1,2,4
So äußert sich Retinitis pigmentosa: Symptome
Die Symptome von Retinitis pigmentosa im Verlauf der Erkrankung sind:1
- Nachtblindheit und mangelnde Hell-Dunkel-Adaption
- Einschränkung des Gesichtsfeldes bis hin zum „Röhren“- oder „Tunnelblick“
- Blendungsempfindlichkeit sowie nachlassendes Kontrast- und Farbsehen
- Abnahme der Sehschärfe und langsamer Verlust des zentralen Sehvermögens
- Erblindung
Meist treten bei Betroffenen schon in den ersten drei Lebensjahrzehnten Symptome auf, manchmal auch erst später. Häufig kommt es bereits im mittleren Erwachsenenalter zum Verlust des Sehvermögens.1
Ungefähr bei der Hälfte der Menschen mit einer RP kommt es zusätzlich sehr frühzeitig zu einer Linsentrübung, die als Grauer Star (Katarakt) bezeichnet wird. Eine Operation des Grauen Stars kann das Sehvermögen – zumindest zeitweise – wieder verbessern.1
Retinitis pigmentosa erkennen: Diagnose
Bei Verdacht auf eine Retinitis pigmentosa erfragen Augenärzt:innen zuerst die aktuellen Sehprobleme, aber auch, ob bereits Netzhauterkrankungen in der Familie bestehen. Dann erfolgen verschiedene Sehtests, die die Sehschärfe, das Farbsehen und die Größe des Gesichtsfeldes umfassen. Zudem wird das Auge auf anatomische Veränderungen wie Pigmentablagerungen oder Gefäßverengungen untersucht. Untersuchungen der Netzhautaktivität (Elektroretinogramm) und ein Gentest auf ursächliche Mutationen können die Diagnose bestätigen.5
Leben mit Retinitis pigmentosa: Verlauf und Behandlung
Der Verlauf der Erkrankung ist individuell verschieden und wird von der Vererbung mitbestimmt. Bei der isolierten RP kann das genetische Merkmal autosomal rezessiv (ASRP, zu 50–60 Prozent), autosomal dominant (ADRP, zu 30–40 Prozent) oder X-chromosomal (XLRP, zu 5–15 Prozent) vererbt werden.2 Möglich sind auch spontane Mutationen.4
- X-chromosomale Fälle zeigen in der Regel den schwersten Verlauf.
- Autosomal-dominant vererbte Erkrankungen haben die günstigste Prognose.
- Mittelschwer verläuft die Krankheit bei autosomal-rezessiver Vererbung.6
Welche Therapien gibt es?
Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten bei RP zielen darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zur Verfügung stehen Retinoide, Vitamin-A-Präparate, Sonnenschutz, Sehhilfen sowie medizinische und chirurgische Eingriffe zur Therapie von Begleiterkrankungen wie Grauer Star oder Makulaödem.1,5,6 Für Patient:innen mit Mutationen eines bestimmten Gens (RPE65) ist eine Gentherapie verfügbar.5,7 Ist das Sehvermögen stark eingeschränkt oder erloschen, können eventuell Retina-Implantate ein begrenztes funktionelles Sehvermögen ermöglichen.5
Mit unserer Forschung wollen wir bei Johnson & Johnson in möglichst naher Zukunft das Fortschreiten einer bestimmten Form der Retinitis pigmentosa aufhalten oder sogar verbessern können.
Häufige Fragen zu Retinitis pigmentosa
Für eine bestimmte Mutation steht bereits eine spezielle Therapieoption zur Verfügung.5,7
Weitere Angebote für Patient:innen und Interessierte
-
Weiterführende Informationen zu Symptomen, Diagnose und Therapieoptionen bei Retinitis pigmentosa.
Informationen für medizinische Fachkreise
-
Weiterführende Informationen zu Diagnose, Therapien, Prognose und Nachsorge bei Retinitis pigmentosa.
Die Informationen, die wir Patient:innen zur Verfügung stellen, können einen Besuch bei Ärzt:innen nicht ersetzen. Zudem können wir aus gesetzlichen Gründen Patient:innen und sonstigen Laien im Sinne des Heilmittelwerberechts (§ 10 HWG) keine werblichen Informationen über verschreibungspflichtige Medikamente bereitstellen.
- PRO RETINA Deutschland e. V.: Fakten zu Retinitis pigmentosa. https://www.pro-retina.de/netzhauterkrankungen/krankheitsbilder/generalisierte-netz-aderhautdystrophien/retinitis-pigmentosa/fakten-zu-retinitis-pigmentosa-rp.
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- Martinez-Fernandez De La Camara C et al. Gene therapy for the treatment of X-linked retinitis pigmentosa. Expert Opin Orphan Drugs 2018; 6(3): 167–177. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6059358/
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- Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV): Retinitis Pigmentosa. https://www.dbsv.org/retinitis-pigmentosa.html
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- Pschyrembel: Retinopathia pigmentosa. https://www.pschyrembel.de/Retinopathia%20pigmentosa/K0JSP
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- DocCheck Flexikon: Retinopathia pigmentosa. https://flexikon.doccheck.com/de/Retinopathia_pigmentosa
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- Orphanet: Retinitis pigmentosa. https://www.orpha.net/de/disease/detail/791
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- Wu KY et al. Retinitis Pigmentosa: Novel Therapeutic Targets and Drug Development. Pharmaceutics. 2023; 15(2): 685. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9963330/
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- PRO RETINA Deutschland e. V.: 5 Schritte zur Molekulargenetischen Diagnostik. https://www.kenne-dein-gen.de/fileadmin/user_upload/KenneDeinGen/PDF/5_Schritte_zur_molekulargenetischen_Diagnostik.pdf
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